Als Kind wurde Nathanael Zeuge, wie sein Vater bei einem missglückten Experiment zu Tode kam. Der damals ebenfalls anwesende Advokat Coppelius verschmolz in der Vorstellung des traumatisierten Jungen mit dem furchteinflößenden Sandmann – einem Monster, das Kindern die Augen ausreißt. Als Student glaubt Nathanael, im Wetterglashändler Coppola eben jenen Coppelius wiederzuerkennen. Diese verstörende Begegnung führt zu einer zunehmenden Verfinsterung des Gemüts des jungen Mannes und zur Entfremdung von seiner Verlobten Clara.
E.T.A. Hoffmanns Schauererzählung DER SANDMANN von 1816 zählt zu den bekanntesten Werken der Schwarzen Romantik, die sich dem Irrationalen, dem Wahnsinn und dem Bösen an sich widmet. Die Leipziger Dramatikerin Friederike Köpf interpretiert in ihrer neuesten Arbeit die phantastischen Motive aus Hoffmanns Werk mit einem modernen Blick, der sich an die Sehgewohnheiten aus heutigen Mysterythrillern anlehnt.
Regisseurin Susanne Schulz kooperiert bereits zum dritten Mal mit der Autorin und wird in diesem Projekt neben dem Musikalischen Leiter Hartmut Scheyhing auch mit der jungen Ansbacher Sängerin, Musikerin und Komponistin Lys Jane zusammenarbeiten. Im Zusammenspiel von Text, eigener Musik und Inszenierung entsteht so eine Traumdramaturgie aus Bild, Wort und Ton.
Es ist ein böser Mann, der kommt zu den Kindern, wenn sie nicht zu Bett gehen wollen und wirft ihnen Händevoll Sand in die Augen, dass sie blutig zum Kopf herausspringen.
Theatermenschen im Dialog So 14.10.2018 – 11.00 Uhr – Foyer Theaterpredigt So 4.11.2018 – 10.30 Uhr – St. Gumbertus Publikumsgespräch Di 6.11.2018 – im Anschluss an die Vorstellung – Foyer