Theater Ansbach – Kultur am Schloss
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Theater

Chaim und Adolf

von Stefan Vögel

Regie: Axel Krauße
Bühne und Kostüme: Christina Wachendorff

Premiere
23.11.24
Gelber Saal (Orangerie)

Dauer: ca. 125 Min. inkl. Pause

Die Abendkasse ist in der Orangerie.

Der Eingang ist auf der linken Seite des Hofgartens, beim Busbahnhof. Er ist ausgeschildert.

Chaim ist Tourist aus Tel Aviv und als passionierter Radler im romantischen Franken unterwegs. Außerdem ist er leidenschaftlicher Schachspieler. Abends sitzt er in seinem Gasthof mit einem alten Schachbrett und spielt alleine Partien nach. Denn niemand im Ort spielt Schach. Auch der Wirt kennt keinen. Bis auf einen. Der aber heißt mit Vornamen Adolf und das möchte er dem Juden Chaim zunächst nicht vorschlagen. Doch die Sehnsucht nach einem Spiel ist zu groß und so stimmt Chaim zu, Adolf einzuladen. Der kommt auch und es beginnt ein denkwürdiger Schachabend. Denn Chaim und Adolf haben mehr miteinander zu tun als sie zunächst denken….

Erfolgsautor Stefan Vögel (Die Niere) hat mit CHAIM UND ADOLF ein unterhaltsames und vor allem spannendes Theaterstück über die deutsche Geschichte und seine Auswirkungen bis in die heutige Zeit geschrieben. Er erzählt zwei schicksalhaft verbundene Familiengeschichten aus dem Zweiten Weltkrieg und die Verdrängung einer nachkommenden Kinder- und Enkel-Generation. Und er erzählt eine einzigartige Liebesgeschichte, die der Nachwelt so manches Rätsel aufgibt.

Der besondere Clou: Das Theater Ansbach spielt dieses Stück mobil in diversen Ansbacher Gaststätten, Restaurants oder Kneipen. Der Zuschauer ist Teil des Geschehens.

Mit:
Robert Arnold, Levent Özdil, Vladimir Pavic

VVK 20 Euro (Abendkasse + 1 Euro)

Karten

„Das Theater Ansbach geht auf Wirtshaustour. Das neue Stück ist wie gemacht dafür. (…)

Wer Axel Kraußes Inszenierung der Vereinskomödie „Extrawurst“ mit Vergnügen gesehen hat, wird eben das auch bei „Chaim und Adolf“ haben. Das Stück ist pointiert wie eine Komödie und spannend wie ein Krimi. Unter seinem doppelten Boden beginnt die Finsternis.

Vor Allem hat Axel Krauße eine siechere Hand für hintergründig angeschärften Realismus. Christina Wachendorff hat sie auch. Ihre Kostüme und ihr Bühnenbild, Tisch, Stühle und ein Fernseher für Ansbach-Impressionen in Schwarz-Weiß, fallen dementsprechend aus. Den Rest, also das meiste, schultern die drei Schauspieler. Das ist ein Trio, das die Situationen psychologisch durchdringt – und zugleich die Figuren so weit stilisiert, dass sie einen Fuß breit neben der Wirklichkeit spielen.

Levent Özdil als Gastwirt Martin erdet die Inszenierung. Er bringt das trügerisch Schwankhafte, Fränkisch-Bodenständige ins Spiel.

Robert Arnold, dieser Meister der prononcierten Bühnenlautung kann viel (…). Sein Adolf wirkt durch analytische Klarheit, einschüchternde Ernsthaftigkeit und einen leicht kränkbaren Stolz. Vladimir Pavic, er spricht in der Rolle mit dezent kalkuliertem Akzent, setzt seinen Chaim als feinnervigen und zugleich unerbittlichen Wahrheitssucher dagegen. Zusammen sind die beiden ein tolles Gegenspielerpaar (…).“ FlZ, 25.11.2024