Theater Ansbach – Kultur am Schloss
Menü
Theater

Ich bin wie ihr, ich liebe Äpfel

Komödie von Theresia Walser

Regie
Laurent Gröflin

Bühne und Kostüme
Jörg Zysik

Wiederaufnahme 22/23 geplant

90 Minuten, keine Pause

„Die Bedeutung eines Lebens wächst mit den Feinden, die man gewinnt.“

Sie waren ganz oben mit dabei. Frau Margot, Frau Imelda, Frau Leila hatten Macht, Luxus, ein sorgenfreies Leben. Doch die Gatten sind längst tot oder stehen vor Gericht. Jetzt treffen die drei Damen im Vorfeld einer Pressekonferenz zusammen, denn ihr Leben soll verfilmt werden. Damit sich die drei Frauen bereits vor der eigentlichen Pressekonferenz unterhalten können, ist Simultandolmetscher Gottfried anwesend. Zunächst plaudert man über Literatur, die Party bei Stalin und schusssichere BHs. Doch schon bald muss Gottfried seine Übersetzungen ein wenig korrigieren, da der eine oder andere Kommentar beleidigend wäre. Er will eine kommunikative Katastrophe unter allen Umständen verhindern. Doch Frau Margot, Frau Imelda und Frau Leila scheinen sich in ihrer selbst gemachten Welt pudelwohl zu fühlen und nehmen auf Nichts und Niemanden Rücksicht.

 

Parallelen zu den Damen Honecker, Marcos oder Ben Ali sind nicht zufällig. Doch Theresia Walser geht es nicht darum, dass Leben dieser drei Diktatorengattinnen nachzuerzählen. Es sind fiktive Figuren, die sich den Namen und Teile der Biografie von den historischen Gestalten borgen. Große Themen werden dabei angerissen und doch beharren die Frauen auf ihrer ganz eigenen Weltanschauung. Grandiose Selbstdarstellerinnen, die sich ihre Welt schönreden und nicht über den Tellerrand hinausblicken. Theresia Walser, eine der erfolgreichsten deutschen Dramatiker der Gegenwart, hat eine ebenso unterhaltsame wie beängstigende Komödie über drei exzentrische Frauen geschrieben.

Mit: Greta Lindermuth, Nicole Schneider, Katja Schumann, Robert Arnold

VVK 24 / 19 / 13 Euro (Abendkasse + 1 Euro)


„Drei Diktatoren-Gattinnen haben sich verfangen. In Illusionen. Ein Dolmetscher verzweifelt angesichts so wenig Reue, Empathie und absoluter Uneinsichtigkeit in Bezug auf Gräueltaten, die unter der Herrschaft ihrer Männer geschahen. Theresia Walsers Komödie „Ich bin wie ihr, ich liebe Äpfel“ ist zum Lachen und Weinen. …

Die Frauen sind so knallbunt überzogen, dass man sie kaum ernst nehmen kann. Dafür nehmen sie sich umso ernster. Jede bekommt von Zysik sogar ihr eigenes Podest samt Plastikstuhl. Goldenes Lametta hängt über ihnen, und eine Discokugel. Zu Schlagersongs wechseln sie zwischendurch mit teils absurd-akrobatischen Bewegungen die Plätze.“ Jennifer Sandmeyer, FLZ; 16.5.2022