Theater Ansbach – Kultur am Schloss
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Theater

Amphitryon

von Heinrich von Kleist
Ein Lustspiel nach Molière

Regie: Axel Krauße
Bühne und Kostüme: Jörg Zysik

Premiere
22.10.22,
19.30 Uhr, Großes Haus

 

2 Stunden, keine Pause

 

„Er ist berauscht, glaub ich. Ich bin es auch.“

Ach. Das berühmte Schlusswort des Dramas von 1807 spiegelt seinen ganzen Inhalt. Ach, wäre man doch ein Gott. Ach, wäre man doch ein Mensch. Ach, wüsste man doch, wer man ist.
Amphitryon kehrt aus dem Krieg zurück und freut sich auf ein Wiedersehen mit seiner Gattin Alkmene, aber Jupiter kommt ihm zuvor, verwandelt sich in Amphitryon und verbringt die Nacht mit Alkmene. Die wiederum ist sich keiner Schuld bewusst, als der echte Amphitryon tags darauf vor der Tür steht. Der wiederum fühlt sich betrogen und sinnt auf Rache. Seinem Diener Sosias ist es ähnlich ergangen. Merkur hat sich als Sosias ausgegeben, vom Beischlaf mit Sosias Gattin Charis aber abgesehen. Stattdessen vertreibt er den echten Sosias von seinem Hof. Die Verwechslungen und Verwirrungen nehmen ihren Lauf bis niemand mehr so genau weiß, wer er eigentlich ist und wer er sein möchte. Mensch oder Gott?

Kleists Bearbeitung des Molièr‘schen Lustspiels ist eine der raffiniertesten Komödien in deutscher Sprache. Ursprünglich als reine Übersetzung geplant zog Kleist mit großer Leichtigkeit mehr und mehr Fäden philosophischer Natur in das Gewebe ein. So wurde aus dem reinen Verwechslungslustspiel ein abgrundtief witziger Text über die Identität des Menschen.

Mit:

Joana Tscheinig, Anna Woll, Robert Arnold, Lukas Dittmer, Vladimir Pavic, Malte Sylvester

VVK 24/19/13 Euro (Abendkasse + 1 Euro)

Karten

„facettenreich und tragisch-heiter – Geschlossene Ensembleleistung. (…) Axel Krauße hat für seine Inszenierung des Lustspiels eine gewitzte Lösung gefunden. (…) Den Gefühlswirren von Göttern und Menschen nähern sich Axel Krauße und sein Ensemble mit Respekt und Einfallsreichtum. Sie verwandeln die multiplen Identitätskrisen am Hofe Amphitryons in ein heiteres und spannendes Verwechslungsspiel, bei dem die philosophischen Untertöne mitschwingen, ohne laut zu werden. (…) Das Bühnenbild, ein Hain aus Stangen samt Glühbirnenkette, und die bunt-heutigen Kostüme von Jörg Zysik machen die Szene perfekt. Das Ensemble agiert darin in schöner Selbstverständlichkeit.“ Thomas Wirth, Fränkische Landeszeitung, 24.10.2022