Der Tatortreiniger
nach der Fernsehserie von Mizzi Meyer
nach der Fernsehserie von Mizzi Meyer
Regie:
Jan Holtappels
Bühne und Kostüme:
Dorit Lievenbrück
Premiere
9.12.22
20:00 Uhr
Kleines Haus
Dauer: 1 Std. 45 Min, keine Pause
„Meine Arbeit fängt da an, wo sich andere vor Entsetzen übergeben.“
Heiko Schotte, genannt Schotty, aka Der Tatortreiniger beseitigt professionell die Reste menschlichen Ablebens. Dabei trifft er auf skurrile Gestalten, Hinterbliebene, Kollegen oder Menschen die nur zufällig am Tatort sind. Im Gepäck haben sie kuriose Geschichten und meist wollen sie reden und grundsätzliche Dinge klären. So kommt man ins Gespräch. Während der bodenständige Schotty nur routiniert putzen will, entspinnen sich komödiantische, groteske, manchmal auch gefährliche Situationen. Seine alltagsphilosophischen Ratschläge, seine Hilfsbereitschaft und sein Gerechtigkeitssinn helfen Heiko Schotte durch diese Begegnungen. Er erklärt, redet ins Gewissen, tröstet, hilft und klärt Dinge auf seine ganz eigene Art.
Die 31-teilige NDR-Serie Der Tatortreiniger mit Bjarne Mädel in der Titelrolle veranlasste Zuschauer und Presse zu Begeisterungsstürmen. Schon nach wenigen Folgen avancierte die Serie zum Kult und wurde u.a. mit dem Grimme-Preis ausgezeichnet. Die kammerspielartigen Dialoge, die ebenso unterhaltsam
wie tiefgründig sind, stammen aus der Feder von Mizzy Meyer, welche sich später als die renommierte Theaterautorin Ingrid Lausund entpuppte. Lausunds Bühnenwerke (u.a. Hysterikon, Benefiz – Jeder rettet einen Afrikaner, Monologe für Zuhause) bestechen durch eine raffinierte Spannung zwischen pointierten Dialogen und anspruchsvollen Auseinandersetzungen mit gesellschaftlich hochrelevanten Themen.
Mit: Robert Arnold, Nicole Schneider, Malte Sylvester
VVK 20/ 10 Euro (Abendkasse + 1 Euro)
Karten„Putzen bis der Schwamm quietscht und der Gorilla singt.- Schräger Spaß mit dem „Tatortreiniger“ – Jan Holtappels inszeniert drei Folgen der kultigen Fernsehserie mit einem komödiantisch präzisen Schauspieltrio. (..) Das Kleine Haus wird voll. Gemütlich ist es dort, als alle in ihren orangenen Sesseln versunken sind, heimelig wie bei einem Fernsehabend. Was eine feine Ausgangssituation für Mizzi Meyers „Tatortreiniger“ ist. Jan Holtappels hat drei Folgen der kultigen NDR-Serie inszeniert, die Folgen 3, 17 und 7. Das sind tolle Spielplätze für Charaktergroßkomödianten, falls man die hat. Das Theater Ansbach hat sie. (..) Und funktioniert die Komik? Ja, ähnlich trocken und tief lotend wie beim Original, trotzdem auf weite Strecken ziemlich anders. (..) Jan Holtappels packt aber noch was drauf. Er unterzieht die Einakter von Ingrid Lausund – so heißt die Theaterfrau hinter dem Meyer Pseudonym – einem Härtetest. Er kreuzt sie mit Theaterstilen und -Moden. Die Minitragikomödien halten das aus. Holtappels stellt die Schrägheitsparameter steiler ein, als sie es ohnehin sind, dreht den Absurditätsregler zwei, drei Stufen höher und montiert ein paar postdramatische Unterbrecherschalter.“ FLZ, 12.12.22