KALT
Schauspiel
von Joachim Zelter
Uraufführung
Schauspiel
von Joachim Zelter
Uraufführung
Regie
Axel Krauße
Bühne und Kostüme
Odilia Baldszun
Premiere 19.9.21
Kleines Haus
20 Uhr
Weitere Vorstellungen: 24./25./30.9.
1./2./6./7./8./9.10.21 jeweils 20 Uhr, Kleines Haus
Dauer 60 Minuten, keine Pause
Der Autor Joachim Zelter wurde für seine Arbeit an KALT vom deutschen Literaturfonds unterstützt. Sie können KALT zum nachlesen hier herunterladen.
„Sie maßen sich auch noch an,
all das geschehe in meinem Interesse.“
„Frau Kaiser, ich will offen mit Ihnen sein. Ich bin von der Stadt. Ausländeramt. Sonderermittlungsdienst. Hier ist mein Ausweis. Es handelt sich um eine Wohnungsbegehung. Wir dürfen das. Wir müssen es sogar …“ Damit beginnt das Frage-Antwort-Spiel um Julia Kaisers Ehe mit dem pakistanischen Staatsbürger Faizan Muhammad Amir. Woher die beiden sich kennen? Seit wann sie sich kennen? Und warum sie hier zusammen wohnen? In einem heruntergekommenen Hochhaus und in einer derart winzigen Wohnung? Kaum groß genug für einen einzelnen, geschweige denn für eine Ehe zu zweit. Wo die beiden sich waschen? Wo sie essen? Worüber sie miteinander streiten und worüber sie sprechen? Und in welcher Sprache sie sprechen? Vor allem aber: Ob das überhaupt eine wirkliche Ehe ist? Oder nicht doch eher eine Scheinehe? So entfaltet sich auf engstem Raum ein eindringliches Kammerspiel, ein eskalierendes Verhör, in welchem Macht und Ohnmacht immer wieder ihre Plätze tauschen, und damit auch die Gewissheiten unserer Zeit.
Joachim Zelter wurde in Freiburg geboren, studierte und lehrte Literatur in Tübingen und Yale. Seit 1997 ist er freier Schriftsteller, Autor zahlreicher Romane, u.a. Die Würde des Lügens (2000), Schule der Arbeitslosen (2006) und Der Ministerpräsident (2010), der für den Deutschen Buchpreis nominiert wurde. Zuletzt erschienen die beiden Romane Im Feld (2018) und Imperia (2020). Überdies ist er Autor von Hörspielen und Theaterstücken, die an deutschen und österreichischen Bühnen gespielt werden.
Joachim Zelter bearbeitet seine Stoffe oft sowohl als Schauspiel, als auch als Prosatext. Die Geschichte von Julia Kaiser und Faizan Muhammad Amir schildert er auch im Roman „Die Verabschiebung“, der ursprünglich zeitgleich mit der Uraufführung des Stückes veröffentlicht werden sollte, durch die Coronabedingte Verschiebung der Uraufführung aber bereits im Frühjahr 2021 in der Edition Klöpfer beim Kröner Verlag Stuttgart erschienen ist.
Mit:
Sophie Weikert, Frerk Brockmeyer
VVK 18/10 Euro (Abendkasse + 1 Euro)
KartenPressestimmen:
„„Kalt“ sieht aus, als ob Kafka und Dürrenmatt an Zelters Küchentisch über die unbarmherzige Vollzugsgewalt eines Staatsapparats diskutiert hätten, um dann ein Kurzdrama zu schreiben (…) was eine Steilvorlage für Axel Krauße ist. Er nutz sie als Regisseur effektvoll und durchaus schwarzhumorig. Sophie Weikert und Frerk Brockmeyer spielen den emotionalen Bogen, den ihre Figuren durchlaufen, feinnervig aus.“ Thomas Wirth, Fränkische Landeszeitung 22.9.21